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Das Letzte von Schmidt im Ersten
 
'Pssst . . .', das Ratequiz
Auch Herbert Feuerstein ist mit dabei

 
VON REINHARD LÜKE
 
Dienstag, 23. Mai 1995 MEDIEN Süddeutsche Zeitung Nr. 118 / Seite 17

 
2115 ARD Nun, wo Harald Schmidt der ARD den Rücken gekehrt hat, läßt diese seinem Ratequiz Pssst . . . doch noch die höheren Weihen des Ersten Programms zuteil werden. Nachdem die WDR-Sendung um die Geheimnisse mehr oder minder prominenter Zeitgenossen seit 1990 in den Dritten Programmen zu sehen war, gibt es die definitiv letzten zwölf Folgen von heute an im Hauptabendprogramm der ARD. Zum Rateteam von Harald Schmidt gehört neben Elke Heidenreich, Mariele Millowitsch und Ingolf Lück natürlich auch wieder Herbert Feuerstein. Harald Schmidts bevorzugtem Prügelknaben bleibt es auch vorbehalten, im Sommerloch (ab 24. August) acht Folgen einer Best-of-Auswahl von Schmidteinander zu moderieren. Neues mit Herbert Feuerstein steht erst zum Jahresende auf dem Programm: Für Feuersteins Reisen geht der Fachmann für gehobenen Blödsinn für den WDR gleich dreimal auf große Fahrt und besucht Alaska, den Inselstaat Vanuatu in der Südsee und die arabischen Emirate. Kein gänzlich neues Format, sondern lediglich die Fortführung eines Konzeptes, für die Herbert Feuerstein, ehemaliger Herausgeber der Satirezeitschrift MAD, im vergangenen Jahr schon einmal für das ZDF unterwegs war. Und im Dezember darf Feuerstein dann noch Helga Beimer entführen. Eine 80minütige Satire, die anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Lindenstraße ins Programm kommen soll. Aber das war's dann auch mit den Fernsehaktivitäten des Herbert Feuerstein, der in jedem Fall den Öffentlich- rechtlichen treu bleiben will. Ihn zieht es aber, erklärte er vergangene Woche in Köln, momentan mehr zum Theater. Im Sommer steht er in Hamburg im 'Weisen Rössl' auf der Bühne und anschließend in Leipzig in der 'Fledermaus'. Singen, so Feuerstein, werde er da zwar nicht, aber das Ganze mache ihm ungeheuren Spaß. Vielleicht verbirgt sich hinter seiner Fernsehmüdigkeit ja auch nur die weise Selbsterkenntnis, daß er ohne seinen Partner Harald Schmidt auf demdem Bildschirm weit weniger als die Hälfte von Schmidt & Feuerstein wert wäre.
SZ - Medien 23.5.1995 - Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München