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Zur Synchronarbeit am Film „Globi und der Schattenräuber“:
Ein paar Fragen an Herbert Feuerstein


August 2005


Logo Lieber Herbert Feuerstein, wie war es für Sie diesem Schweizer „Nationalvogel“ Globi ihre Stimme zu geben? Hatten Sie nicht Angst vor der großen Herausforderung?

Herbert Feuerstein: Und wie. Ist ja schon fast ein Wappentier. Da wusste ich zunächst mal überhaupt nicht, was da auf mich zukommen würde.

Wie kam es zu dieser „Ehre“? Wer kam auf die Idee, Ihre Stimme sei perfekt für diese Rolle?

HF: Weiß ich bis heute nicht. Kann natürlich sein, dass mich mal jemand krächzen hörte und meinte, so eine Stimmlage wäre ideal für einen Papagei. Andrerseits: Krächzen war gar nicht erwünscht, Globi hat ja eine menschliche Stimme – sofern man die meine als solche bezeichnen kann.

Wie haben Sie sich auf die Rolle des Super-Vogels „vorbereitet“ ? Kannten Sie „Globi“ schon?

HF: Nur dem Namen nach. Und eigentlich hatte ich erwartet, so zu reden, wie man eben von einem Papagei gewohnt ist. Und da meine Frau eine große Papageien-Verehrerin ist, habe ich ihr entsprechend vorgekrächzt. Das half zwar unserer Ehe, aber nicht der Synchronisation, den dort wollten die meine ganz normale Stimme.

Konnten Sie sich mit dem witzigen Erfinder identifizieren? Ist er Ihnen ähnlich?

HF: Nicht wirklich. Ich bin kein so guter Mensch.

Könnten Sie sich in einer Realverfilmung vorstellen, die Rolle des Globi zu übernehmen?

HF: Na ja, solange ich nicht fliegen muss...

Konnten Sie eine emotionale Beziehung zu Ihrem selbst geschaffenen Assistenten Squidney im Film aufbauen?

HF: Dazu ist ein Synchron-Studio zu nüchtern, wir hätten wenigstens einmal zusammen Abendessen gehen müssen. Man hat ja außerdem immer nur mit dem eigenen Text zu tun, ganz allein.

Fühlten Sie sich als dieser komische blaue Vogel nicht manchmal recht seltsam neben den coolen und schönen Kindern Benji und Lucinda? Bekommt man da schon mal Komplexe?

HF: Nicht wirklich. Ich hatte alle wesentlichen Komplexe schon vorher.

Im Film sagt Globi so schön: „Es gibt für jeden einen Platz auf der Welt – man muss ihn nur finden.“ Wie sehen Sie das?

HF: Ich suche noch.

Es wäre toll, wenn Sie uns die Arbeit im Synchronstudio ein bisschen beschreiben könnten … Wie müssen wir uns das vorstellen und macht Ihnen die Arbeit in so einem Synchronstudio Spaß?

HF: Es ist konzentrierte Knochenarbeit. Man ist allein, wird von irgendwelchen Techniker- und Regiestimmen aus dem Lautsprecher terrorisiert, und versucht verzweifelt, eine fremde Identität anzunehmen. Eigentlich eine Sache für Profis, aber bei Cartoons ein bisschen leichter, weil da die Lippenbewegungen nicht so kritisch sind.

Würden Sie gerne wieder als Synchronsprecher arbeiten – und welche Rolle wäre da Ihr Traum?

HF: Gern wieder ein Tier. Ich bin ziemlich gut als Hund, habe ich in der „Sendung mit der Maus“ schon ein paar Mal gemacht. Alle Hunde sind mir hinterher nachgelaufen.

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