 
"Ich bin
jedem Hormon dankbar, das abhaut"
Herbert
Feuerstein war schon lustig, lange bevor es die Gattung Comedy gab. Und
er ist es immer noch. Vor allem, wenn er über seine Komplexe, die
Frauen und den Tod sinniert
Ausgabe 2/06, 22.
Januar 2006
Interview: D. DREßLEIN und K. KEUP
Die Fotos inszenierte OLIVER MARK im Kölner "Dom-Hotel"
Playboy:
Sie haben vor 13 Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft
abgelegt und wurden Deutscher. Seitdem geht es mit Österreich
bergauf, mit Deutschland abwärts. Sehen Sie da einen Zusammenhang?
Feuerstein: Mit Sicherheit. Es sind ja mehr und mehr Leute, die
aus Österreich kommen und Deutschland erfolgreich unterwandern.
Playboy: Zum Beispiel?
Feuerstein: Die Fernsehleute Thoma, Zeiler und Kofler, die
ganzen Theatermacher, aber auch so schreckliche Typen wie André
Heller. Wir alle tragen in uns die genetische Verpflichtung, den österreichischen
Schmäh in der Welt zu verbreiten. Ich glaube, das Christentum ist
so ähnlich entstanden - hinausgehen und predigen. Und weil das
einigermaßen erfolgreich läuft, sind wir schlimmen Typen weg
von Österreich. Dadurch geht es dort wirtschaftlich enorm aufwärts,
mit weniger Arbeitslosen und mehr Vernunft - während wir das Virus
der Verarschung nach Deutschland verpflanzen, mit den entsprechenden
Folgen.
Playboy: Warum Deutschland?
Feuerstein: Wegen der ähnlichen Sprache. Man glaubt, man
versteht sich. Wobei es mir eigentlich egal ist, wo ich bin. Ich fühle
mich in der ganzen Welt nicht zu Hause.
Playboy: Wie sehen Sie die Zukunft?
Feuerstein: Pessimistisch. Nicht nur, was Deutschland betrifft,
sondern auch Europa und die ganze so genannte westliche Zivilisation.
Ich meine, dass wir so allmählich dem Untergang geweiht sind.
Playboy: Was für ein Bild der Deutschen treffen Sie auf
Ihren Reisen an?
Feuerstein: Ein viel zu gutes, obwohl ich ein schlechtes
Beispiel bin. Ich habe manchmal Schwierigkeiten, wenn mich Leute im
tiefsten Afrika nach einem gewissen Ballack fragen, den ich nicht kenne.
Da wird gleich angezweifelt, dass ich Deutscher bin. Aber man kann sich
mit einem deutschen Pass wunderbar in der Welt tummeln und ist überall
willkommen.
Playboy: Sind Sie ein Abenteurer?
Feuerstein: Eher neugierig als ein Abenteurer. Reinhold Messner
ist ein Abenteurer. Obwohl ich auch mal mit Reinhold Messner gewandert
bin. Aber nur 100 Meter.
Playboy: Wieso nur 100 Meter?
Feuerstein: Das war in Südtirol, auf einer Burgruine beim
Drehen. Messner geht sehr unbekümmert voran. Er dreht sich nie um
und nimmt keine Rücksicht. Wenn man da mithalten will, kommt man
schwer ins Keuchen, während Messner wie ein Steinbock durch die
Gegend springt. Unsereins muss sehen, wo man hintritt, ihn kümmert
das nicht. Es gibt ja die Geschichte, wie er mit dem Arved Fuchs zum Südpol
gelaufen ist. Da hat er erst nach 300 Kilometern gemerkt, dass der Fuchs
gar nicht mehr neben ihm war.
Playboy: Ist das der Autismus von Genies?
Feuerstein: Klingt gut, weil ich nämlich auch ein paar
ausgeprägte soziopathische Züge habe. Ich könnte nie am
Biertisch sitzen und kumpelhaft plaudern. Ich gehe nie auf Partys. Sie
werden mich nie grundlos in der Öffentlichkeit sehen, auch meine
Frau nicht.
Playboy: Wer erledigt die Einkäufe?
Feuerstein: Da teilen wir uns den Schmerz. Sie geht zum
Supermarkt und ich auf den Wochenmarkt. Rundherum ist die Post, der
Zeitungskiosk und der Metzger. Das schaffe ich innerhalb von zehn
Minuten. Mein Überlebensbereich, den ich niemals verlasse.
Playboy: Außer wenn Sie verreisen.
Feuerstein: Wenn ich mal ein bisschen Ruhe haben will, dann muss
ich verreisen. Da reicht auch schon eine so abwegige Stadt wie München.
Ich muss nicht extra zum Kap Hoorn.
Playboy: Was ist denn der schlimmste Ort, an dem Sie jemals
waren?
Feuerstein: Köln im Karneval. Also Weiberfastnacht und so
weiter. Können Sie das bitte in der Kölner Ausgabe des Playboy
schwärzen?
Playboy: Nein.
Feuerstein: Wie soll ich denn dann hier weiterleben?
Playboy: Sie müssen ja nur auf den Markt.
Feuerstein: Eben. Die Marktfrauen werden mich mit Kürbissen
bewerfen.
Playboy: Was ist so schlimm am Karneval?
Feuerstein: Das Gedudel, diese grässlichen Schlager mit dem
Grölü, Tülü und so. Es klingt wie Charlie Chaplin,
wenn er im "Großen Diktator" deutsch spricht. Tausende
Texte, die alle auf derselben Melodie basieren. Die ultimative
Steigerung von "Deutschland sucht den Superstar". Das macht
mich krank, muffig und aggressiv.
Playboy: Wie gehen Sie mit diesen Aggressionen um?
Feuerstein: Eher ungerecht, indem ich die Leute, die nichts dafür
können, unnett behandle. Aber sonst habe ich ja niemanden. Meine
Frau ist tagsüber nicht da, und an der würde ich es schon gar
nicht auslassen, denn da würde ich immer den Kürzeren ziehen.
Ich bin ein bekennender Pantoffelheld, das macht das Leben so viel
leichter.
Playboy: Inwiefern?
Feuerstein: Weil meine Frau rational denkt und umweltverträglich
handelt, während ich ein zwanghafter Faxenmacher bin. Wenn ich mit
mir leben müsste, würde ich wahrscheinlich dasselbe zu mir
sagen, wie sie das immer tut: "Bitte, hör jetzt auf! Es
reicht!"
Playboy: Wie hält Ihre Frau das aus?
Feuerstein: Keine Ahnung. Ich frage sie ständig: Wie erträgst
du mich eigentlich? Hast du denn gar keinen Geschmack?
Playboy: Sie ist über 30 Jahre jünger als Sie. Haben
Sie ihr den Antrag gemacht?
Feuerstein: Dazu hätte ich niemals den Mut gehabt. Ich habe
gesagt: "Wenn du mich fragst, dann würde ich ja sagen. Aber
selber würde ich es nicht tun. Weil ich mich dir nicht zumuten
kann." Dann hat sie gefragt.
Playboy: Sind Sie ein guter Liebhaber?
Feuerstein: Ist das jetzt ein Angebot von Ihnen? Aber egal, ich
weigere mich ohnehin, darüber Auskunft zu geben. Da kommt man
entweder in den Protzbereich oder in hoffnungsloses Wunschdenken.
Playboy: Und wie ist die Realität?
Feuerstein: Mein Lebensprinzip war immer: Frauen, bei denen ich
keine Chance habe, finde ich erst gar nicht attraktiv: Das mindert den
Leidensdruck gewaltig. Traumfrauen, die versuchen, ihren Mantel an mir
aufzuhängen, weil sie denken, ich sei der Kleiderhaken, haben
keinen Platz in meiner Phantasie. Außerdem bin ich in einem Alter,
in dem einen die Hormone allmählich in Ruhe lassen. Ein Segen. Ich
bin jedem Hormon dankbar, das abhaut. Es gibt nichts Peinlicheres als
einen Sexprotz im Alter. Das kann der Gunter Sachs durchziehen, aber ich
doch nicht.
Playboy: Frauen sagen, dass Humor attraktiv macht. Stimmt das?
Feuerstein: Ja, aber ich bin keine Frau.
Playboy:
Sind Sie attraktiv? Sie sollen ja Humor haben und Verstand dazu.
Feuerstein: Frauen wollen unterhalten werden. Das schaffe ich
einigermaßen.
Playboy: War Ihre Jugend wild?
Feuerstein: Ich habe eine Bereitschaft zur Katastrophe. Ich bin
nicht feige und nehme jede Niederlage in Kauf, wenn sie spannend ist
oder eine Geschichte ergibt. Klassische One-Night-Stands hatte ich nie,
da sind die Mädels vorher immer schon abgehauen. Für mich sind
Verstand, Bildung und Humor unabdingbare Voraussetzungen, eine Frau
attraktiv zu finden. Mit Nur-Körpern habe ich auch in der wilden
Hormonzeit nie was anfangen können.
Playboy: Sie sprechen oft davon, nicht mehr lange leben zu können,
wollen, dürfen ...
Feuerstein: Der Tod ist seit meiner Jugend mein Freund und Gefährte.
Ich vermute, dass er mich deshalb bisher in Ruhe gelassen hat. Es ist ja
nicht so, dass ich unbedingt sterben will, es ist eher ein
Nie-gelebt-haben-Wollen. Aber ich würde gerne gesund sterben.
Playboy: Wann waren Sie zuletzt beim Arzt?
Feuerstein: Vor ein paar Tagen. Mein Blutdruck ist 110 über
70. Das ist unglaublich gut für mein Alter. In der Nazizeit hätte
man Leute wie mich sofort behalten und seziert, um dem Geheimnis der
Gesundheit auf die Spur zu kommen. Glück gehabt!
Playboy: Haben Sie schon eine Grabstelle reserviert?
Feuerstein: Nein. Ich will mich nicht zelebrieren, wenn ich tot
bin. Meine Frau nerve ich schrecklich mit diesem Thema, aber sie hat
sich daran gewöhnt. Ich wollte ihr mal einen Witwentag pro Woche
aufzwingen, vorbeugend, aber das hat sie nicht zugelassen. Es gibt ja so
ein neues Verfahren, dass man seinen Leichnam zum Diamanten pressen
lassen kann.
Playboy: Und das hätte sie gern?
Feuerstein: Ich habe ihr gesagt: Tu es nicht. Denn wenn du
wieder einen Freund hast, wäre es doch schrecklich, wenn ich immer
mitmachen müsste. Und peinlich noch dazu. Ich will doch meine Ruhe.
Playboy: Haben Sie denn schon mal einen eigenen Nachruf
formuliert?
Feuerstein: Ich habe schon als Kind Testamente geschrieben und
mir dauernd überlegt, was auf dem Grabstein steht. Zum Beispiel "Wer
war das?" oder nur ein Fragezeichen. Aber jetzt bin ich auch darüber
hinweg, jetzt würde mir auch die Tierkörperverwertung reichen.
Playboy: Aber dass Sie sich im Fernsehen zeigen, widerspricht
Ihrem Drang nach Ruhe.
Feuerstein: Ich zeige mich nicht gern. Das ist nur ein Job.
Playboy: Aber Sie machen es.
Feuerstein: Weil ich einen Haufen Geld dafür kriege. Und
obendrein werde ich nett behandelt. Viel zu nett. Erst neulich habe ich
Kritiker gebeten, mich endlich mal ernst zu nehmen und zu verreißen.
Playboy:
Sie möchten verrissen werden?
Feuerstein: Für mich ist der Weg spannender als das
Ergebnis.
Playboy: Und damit sind Sie gut gefahren?
Feuerstein: Meine Philosophie lautet: Um wirklich frei zu sein,
braucht man Unabhängigkeit, und um unabhängig zu sein, braucht
man Kohle. Ich hatte als Chefredakteur bei "MAD" einen guten
Vertrag und somit meine geistige Ruhe. Danach gab es nie wieder Existenzängste,
und ich konnte jederzeit sagen: Leckt mich am Arsch. Dieses
Leck-mich-am-Arsch-Geld ist die Voraussetzung für Gelassenheit.
Playboy: Das Satiremagazin "MAD" lief richtig gut. Die
Auflage betrug bis zu 300.000.
Feuerstein: Mein Verleger war sehr vernünftig, denn er hat
sich nie eingemischt. Ich hatte absolute Narrenfreiheit.
Playboy: Sie waren stilprägend für eine ganze
Generation.
Feuerstein: Da bin ich echt stolz drauf. Sogar spätere
Werbetexter haben manches übernommen. Ich habe Begriffe wie "lechz",
"hechel" und "würg" erfunden, die in die
Teeniesprache übergegangen sind. In den Siebzigern war es cool, ein
Mädchen anzuschauen und zu sagen: "Lechz." Oder manche Überschriften
in seriösen Tageszeitungen wie der "Süddeutschen",
dieser Stil der Wortspielereien - das ist die alte "MAD"-Schule.
Playboy: Wie haben Sie Ihr Leck-mich-am-Arsch-Geld eigentlich
angelegt?
Feuerstein: Harald Schmidt gab mir mal den Rat: "Hör
gut zu, was die Bank sagt, und mach das Gegenteil. Denn was die Bank
macht, machen alle." Damit bin ich ohne Verluste durch den Börsencrash
gekommen. Aber eigentlich bin ich an der Geldvermehrung als solcher gar
nicht interessiert. Da erwacht der Urchrist oder Urkommunist in mir: "Geld,
das sich selber vermehrt, ist unmoralisch."
Playboy: Sie geben das Geld lieber aus?
Feuerstein: Ja, ich freue mich immer, wenn ich es unters Volk
bringen kann. Bei den 68ern durfte ich nicht mitmachen, weil ich mir
damals meinen ersten Jaguar gekauft habe. Ich habe den Leuten erklärt:
"An einem Jaguar arbeiten viermal so viele Arbeitskräfte wie
an einer Ente! Viermal so viele Familien, die man damit ernähren
kann." Aber das war kein Argument, das damals zog.
Playboy: Sie haben sogar den Flugschein gemacht. Weshalb?
Feuerstein: Weil ich neugierig bin. Und um meine Flugangst zu überwinden.
Denn ich nehme meine Ängste an und will damit umgehen. Ich könnte
noch immer fliegen, aber nach 600 Flugstunden ist das Bedürfnis
nicht mehr so da. Wie beim Sex: Wenn man was beherrscht, ist es nicht
mehr interessant. Aber da bin ich noch weit unter 600 Stunden ...
Playboy: Neugier und Angst widersprechen sich doch eigentlich
...
Feuerstein: Nein. Neugier ohne Angst ist mangelnder Verstand.
Playboy: Der Ängstliche verkriecht sich. Sie gingen mit
Anfang 20 nach New York.
Feuerstein: Die Neugier war eben stärker. Aber es war eine
furchtbare Zeit. Ich dachte, ich würde scheitern, ich würde
sterben, ich habe mich todkrank gefühlt. Ich habe die Freundschaft
zu einem Arzt gesucht, nur um in der Nähe eines Arztes zu sein. Ich
hatte akute Klaustrophobie, konnte nicht über Brücken gehen
oder mit der U-Bahn fahren. Es hat zehn Jahre gedauert, bis ich das im
Griff hatte. Heute habe ich nur noch Angst vor Schnarchern in der First
Class.
Playboy: Sind Sie eitel?
Feuerstein: Sonst würde ich bestimmte Sachen nicht machen.
Aber ich glaube nicht, dass ich äußerlich eitel bin, in
Klamottenfragen zum Beispiel. Meine Frau ist diejenige, die entscheidet,
in welchem Outfit ich das Haus verlassen darf, weil ich sonst lächerliche
Sachen anziehen würde oder täglich dasselbe. Als ich neulich
bei meinem Schneider war, zeigte er mir mein Autogrammfoto von 1996. Und
ich stellte fest, dass ich damals genau dasselbe Hemd anhatte wie eben
in dem Moment. Das spricht nicht gerade für Modebewusstsein. Und
meine Frau wirft manchmal Schuhe weg, nur weil sie meint, dass diese
nichts Schuhähnliches mehr an sich hätten.
Playboy: Typisch Frau, das Ausmisten.
Feuerstein: Schrecklich. Einfach einem alte Dinge wegnehmen, die
man liebt. Ich bräuchte nicht mehr als drei Hosen und fünf
Hemden. In zehn Jahren.
Playboy: Streiten Sie oft mit Ihrer Frau?
Feuerstein: Überhaupt nicht. Schaffen wir nicht. Das ist
fast schon bedenklich.
Playboy: Sind Sie romantisch?
Feuerstein: Ich leide wie ein Tier, wenn man mich in ein
romantisches Umfeld zwingt. Ein Tisch mit Kandelaber am Meeresstrand bei
Vollmond dazu ein Zigeunergeiger, da würde ich sehr hoffen, dass
ein Tsunami kommt und das beendet. Ich verstecke meine Emotion so weit
es geht.
Playboy: Haben Sie Angst vor Emotionen?
Feuerstein:
Wenn man wie ich aus einem eher lieblosen Elternhaus kommt, dann wird
man einfach so. Dann ist man stachelig. Ich habe kein Bedürfnis
nach Geselligkeit und bin sehr glücklich darüber, dass meine
Frau ihre sozialen Kontakte von mir fern hält.
Playboy: Also hat jeder seinen Bereich?
Feuerstein: Mit zunehmendem Alter merkt man, dass die Freiräume
die wichtigste Voraussetzung für eine intakte Beziehung sind. Egal,
ob allein oder in einer Beziehung - man ist ohnehin immer nur sein
eigener Feind.
Playboy: Hat Ihre Einstellung mit Ihrem Elternhaus zu tun?
Feuerstein: Sicherlich. Rund um das Kriegsende war alles
chaotisch. Mein Vater war in Italien und meine Mutter überfordert.
Es gab weder Zärtlichkeit noch Geborgenheit. Ich hatte später
die Wahl, daran zu scheitern oder es einfach zu bewältigen. Über
meinen Vater weiß ich nicht viel. Ich mochte ihn nicht, weil er
erst in mein Leben kam, als ich zehn war. Wir sind uns nie näher
gekommen. Aber ich habe meinen Frieden mit ihm gemacht.
Playboy: Sie haben eine erwachsene Tochter aus erster Ehe. Waren
Sie ein guter Vater?
Feuerstein: Ich glaube nicht.
Playboy: Was ist die wichtigste Erfindung der Menschheit?
Spaßpapst
Als Sohn eines "Fahrdienstleiters der Schmalspurbahn" und
einer "hysterischen Frau" (Selbstauskunft) wurde Herbert
Feuerstein 1937 in Zell am See bei Salzburg geboren. Anfangs zog es
ihn mit mäßigem Erfolg zur Musik, nach seinem Umzug nach
New York 1960 arbeitete er als Journalist. Von 1972 an war er
zwanzig Jahre lang Chefredakteur der Satirezeitschrift "MAD",
bevor er Anfang der neunziger Jahre zusammen mit Harald Schmidt und
der Sendung "Schmidteinander", die er als Chefautor prägte,
republikweit berühmt wurde. Danach folgten verschiedene
Fernsehauftritte und Bücher, vor allem über seine Reisen.
Ab 21. Januar ist er als Moderator mit der Konzerttoumee "Mordnacht
Mozart" in Deutschland unterwegs. |
Feuerstein:
Ohrstöpsel. Weil ich sehr geräuschempfindlich bin. Ich falle
im Flugzeug immer unangenehm auf, indem ich drohe, dass ich epileptische
Anfälle bekomme, wenn die Musik noch weiter dudelt.
Playboy: Und das hilft?
Feuerstein: Nein, aber das sind so meine Machtphantasien.
Playboy: Worüber regen Sie sich auf?
Feuerstein: Meistens über mich selber. Aber das Schlimmste,
was man mir antun kann, ist, wenn während meines Mittagsschläfchens
irgendwo gebohrt wird. Da stelle ich mir dann vor, wie ich mit einer
Kalaschnikow alles niedermähe, was Lärm macht.
Playboy: Womit macht man Sie glücklich?
Feuerstein: Indem man mich in Ruhe lässt.
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