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Feuersteins Nacht von acht bis acht
- WDR-Intendant Fritz Pleitgen: "Das Experiment ist geglückt"
 
WDR-Presse-Mitteilung zur 1. Sendung vom 9.9.1997
 
"Tolle Sendung", "witzig", "mal 'was anderes", "weiter so": Durchweg positiv waren die Reaktionen auf die 12-stündige Livesendung von und mit Herbert Feuerstein, die am Sonntag abend, kurz vor 20.00 Uhr, bis Montag früh, acht Uhr, im WDR Fernsehen ausgestrahlt wurde. Über 1000 Zuschauer riefen während der Sendung an, 350 Zuschauer nahmen per Fax Kontakt mit Feuerstein in einer Wohnung in der Kölner City auf.
 
Im Durchschnitt verfolgten von 19.58 bis 3.00 Uhr nachts 140.000 Zuschauer (4,4 Prozent Marktanteil) die Sendung, kurz vor 20.00 Uhr 500.000 Zuschauer (7,6 Prozent MA), zwischen 22.00 und 23.00 Uhr 300.000 (5,9 Prozent MA) sowie zwischen 2.00 und 3.00 Uhr 40.000 (12,6 Prozent MA) in NRW. Bundesweit sahen im Durchschnitt 300.000 Zuschauer (2,1 Prozent MA) zu, in der Spitze 600.000 (2,1 Prozent MA). Unterbrochen wurde "Feuersteins Nacht" nur durch die Tagesschau um 20.00 Uhr. Den für die GfK-Quotenberechnung zweiten Teil der Sendung sahen am Montagmorgen (3.00 bis 8.00 Uhr) durchschnittlich 40.000 Menschen in NRW, was einem Marktanteil von 13,1 Prozent entspricht.
 
Knapp 300 Programmpunkte bewältigte Herbert Feuerstein während der Show, darunter gab es zahlreiche Gespräche mit Prominenten wie Thomas Gottschalk, Veronika Feldbusch, Norbert Blüm, Harald Schmidt, Helmut Thoma und Marie-Luise Marjan via Bildtelefon, Live-Schaltungen zu Wissenschaftlern, in das Cockpit einer Urlaubermaschine, und immer wieder zu der benachbarten Telefonzelle. Von dort aus meldeten sich neben vielen Zuschauern unter anderem Stefan Raab, Elke Heidenreich und Tom Gerhard zu Wort, hier wurde jongliert, balanciert, Einrad gefahren, und auch der Kölner Rundfunkchor brachte ein Ständchen. Kurzum: Durchs Fenster der Dachgeschoßwohnung kommunizierte Feuerstein mit der Nachbarschaft und via 20 Bildtelefone mit dem Rest der Welt. Bis zum frühen Morgen. Kurz vor sechs Uhr wurde WDR-Intendant Fritz Pleitgen von ihm geweckt.
 
140 WDR-Mitarbeiter waren die Nacht über im Einsatz. "Der technische Aufwand war immens groß, es hat hervorragend geklappt", freut sich WDR-Redakteur Michael Au. WDR-Intendant Fritz Pleitgen: "Das WDR Fernsehen muß vital und zu Überraschungen fähig sein. Dieses Experiment ist ein besonders gelungenes Beispiel." "Das war ein Erfolg und zeigt die Risikobereitschaft des neuen WDR Fernsehens, ein Marathon-Lauf mit vielen Höhen und den dazu gehörenden Ausruhphasen", so Nikolaus Brender, Programmchef des WDR Fernsehens. Herbert Feuerstein selbst war am Morgen ziemlich erschöpft, schließlich hatte er ja auch nur zwei Stunden geschlafen - während der Sendung im blauen Schlafanzug. "Ich hatte mir nicht vorgestellt, wie kräftezehrend eine 12-Stunden-Livesendung ist. Aber eine Nacht kann man in meinem Alter noch gut durchhalten."