Offizielle Pressemitteilung des Ersten Deutschen Fernsehens zur Ausstrahlung von "Schmidteinander - Das Beste" (1995)

Für die Kultgemeinde von "Schmidteinander", die eben erst die Trauerarbeit nach dem jähen Ende der Sendereihe im vergangenen Dezember mühsam bewältigt hatte, beginnt am 24. August eine neue Epoche lustvollen Schmerzes: Achtmal "Schmidteinander: Das Beste", eine Zusammenstellung der Höhepunkte aus allen 50 Sendungen. Kann sein, dass es Tiefpunkte waren - das ließ sich bei "Schmidteinander" ohnehin nie so richtig trennen.

Es gibt ein Wiedersehen mit Fozzibär und Comtessa Gunilla, mit Peer Theer und Superstein, Retter der Hausfrau; dazu das Beste aus der deutschen Sprichwortforschung und Kultur, wie Sie sie immer schon sehen wollten, aber nie zu hoffen wagten: Schubert-Lieber mit Nebelmaschine, Uhland-Gedichte mit Garderobenständer und Filmklassiker wie "Psycho" und "Frankenstein" als Drei-Minuten-Terrine. Nicht fehlen dürfen auch die offiziellen Witze, das aufregendste Ratespiel der Welt (Dauer-Lösung: "N"), die liebevolle Bescherung für die Oma (Zehenpfeifer und der Mann mit der Rakete im Hintern) und die tiefsinnigen "Schmidteinander"-Versionen der größten Fernseh-Hits, von "Derrick" bis "Drombusch".

Und natürlich die ,,Schmidteinander"-Sternstunden: Die Befreiung von 10000 Fliegen, die anschließend ihre Freiheit schändlich mißbrauchten und tagelang die WDR-Kantine lahmlegten. Oder Aufmarsch von Chor und Symphonieorchester, um einen einzigen Takt zu musizieren. Oder die qualvollen Minuten, als Dieter Thomas Heck allein in der Sendung saß, weil die Moderatoren das Studio verlassen hatten. Oder Feuersteins Himmelfahrt nach einem Streit mit Schmidt.

"Schmidteinander: Das Beste" wird von Herbert Feuerstein moderiert - die Vorführung der Auswahl fand vor Publikum im alten Studio statt. Harald Schmidt stand wegen dringender anderer Verpflichtungen leider nicht mehr zur Verfügung, doch löste eine geniale Technik das Problem, wie ein nicht vorhandener Schmidt Feuerstein auch in den Zwischenmoderationen erbarmungslos quälen kann, und nicht nur in den einzelnen Programmteilen.

"Schmidteinander: Das Beste". Die Reihe, die den Zapperfinger schont.

Quelle: WDR / MT