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Feuersteins Nacht '98

 
LogoAm Sonntag, 6. September, ist es wieder so weit - gleiche Zeit (von acht bis acht), gleiche Stelle (Köln, Severinsplatz), aber neuer Wahnsinn: Feuersteins Nacht 98, die 12-Stunden-Marathonsendung, live und non-stop im WDR Fernsehen.
 
Wieder ist Feuerstein allein in seiner Dachwohnung, und wieder ist die ganze Welt bei ihm zu Gast: Die Nachbarn von Balkon zu Balkon oder mit der Zoom-Kamera durchs Fenster, die Besucher in der Telefonzelle unten auf dem Platz, die Freunde und Kollegen über Bildtelefon, u.a. Guildo Horn, Harald Schmidt, Ingolf Lück, Pfarrer Fliege. Reinhold Beckmann, Ulla Kock am Brink, Johannes B. Kerner, Willi Millowitsch und Götz Alsmann. Dazu mehrere Reportagewagen vom Kölner Zoo ("nachtaktive Küchenschaben") bis zum Frankfurter Flughafen ("Koffer am Scheideweg") sowie unter dem Motto "Fenster der Welt" Schaltungen zu den ARD-Korrespondenten von New York bis Tokio - wobei es diesmal nicht um Politik und andere Katastrophen geht, sondern um die schlichte Frage: Was seht ihr durchs Fenster?
 
Gegen 3 Uhr morgens wird Feuerstein wieder eine gute Stunde schlafen. "Das bin ich der Quote schuldig", rechtfertigt er sich, denn im letzten Jahr ließen sich die Zuschauer vom schlafenden Feuerstein keineswegs vertreiben - im Gegenteil: Der Marktanteil blieb um diese Zeit mit 15 % beharrlich konstant, obwohl nur eine starre Überwachungskamera über seinem Bett hing, mit Notbeleuchtung. Und unmittelbar nach dem Erwachen (um halb fünf) stieg die Quote sogar auf die Rekordmarke von 33 % in Nordrhein-Westfalen (bundesweit: 9%). "Wahrscheinlich die Millionen Frauen, die wissen wollten, wie ich im Bett bin", vermutet Feuerstein.
 
So ist es folgerichtig, daß die Hauptaktion der diesjährigen Nacht lautet: "Schlafen mit Feuerstein". Unten auf dem Severinsplatz kann man nach Voranmeldung sein Campingzelt aufbauen, und für alle jene, die lieber mit Bett, Schlafsack oder Schmusedecke anrücken, steht ein Großzelt zur Verfügung. Mit einer Wärmekamera vom Bundesgrenzschutz ausgeliehen, beobachtet Feuerstein genau, was da vor sich geht - jedenfalls, solange er wach ist.
 
Direkt gegenüber, im Gemeindesaal von St. Severins, ist das Kölner Rundfunkorchester untergebracht - in voller Besetzung bis 4.00 Uhr morgens, danach auf freiwilliger Basis. Feuerstein dirigiert von der Terrasse aus, neben großer Kunst gibt es unten an der Telefonzelle auch einen Musikwettbewerbpflichtstück: "Hast du dort oben vergessen auf mich" (aus dem "Wolga-Lied"), egal ob Singstimme oder Instrument. Und zum feierlichen Teamwechsel um Mitternacht erklingt erstmals die neue WDR-Hymne (Feuerstein: "Toller Text, starke Musik, beides von mir").
 
Eine weitere Aktion heißt "Hallo Brummi"-Schwätzchen mit Fernfahrern über Funk, denn um 22.00 Uhr endet sonntags bekanntlich das Fahrverbot für Laster auf der Autobahn. Ferner bietet Feuerstein an, in der Kneipe gegenüber eine Familien- oder Betriebsfete auszurichten - mit der Bedingung natürlich, daß seine Kamera jederzeit reingucken kann.

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